7 Tipps, wie Sie sich vor negativer SEO schützen
Wie Sie das Desaster verhindern
In den vergangenen Jahren wurden negative SEO Attacken zu einer echten Bedrohung in SEO.
Durch immer härtere Strafen hat Google unbewusst dazu beigetragen, dass mutwilligen Methoden immer effizienter wirken. Und ohne es überhaupt zu merken, brachten sie dadurch das Konzept negativer SEO auf ein ganz neues Niveau
Lesen und lernen Sie hier:
- wie Google versucht negative SEO Attacken zu unterbinden
- welche Arten negativer SEO Angriffe es gibt
- mit welchen einfachen Mitteln Sie sich vor negativer SEO schützen können.
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Top-Rankings waren einmal leicht zu kriegen…
Seit Jahren versucht Google gegen Manipulationen des Algorithmus anzukämpfen. Google hat sein Bestes gegeben, um Spamlink auszumerzen, indem dafür gesorgt wurde, dass künstliche und unnatürliche Links keinen PageRank übertragen können. Doch das hat nicht so gut funktioniert.
Eigentlich war das System ziemlich leicht zu durchschauen: SEOs mussten lediglich Backlinks bauen – und dabei nicht einmal auf die Qualität oder Relevanz achten. In dieser Zeit fragte niemand „Ist das ein sicherer Backlink?“
Die einzige Frage, die man sich stellte, war “Ist dieser Link besser als dieser?” und die Antwort lautete “Ach, nimm doch einfach alle!”.
Es hat funktioniert und jeder hat’s gemacht. Es entstand eine ganz neue Nische in der Suchmaschinenoptimierung, und das alles nur, weil Google seine eigenen Bedingungen nicht durchsetzen konnte. Tausende von Websites bauten ihre Rankings auf, indem sie Googles Algorithmus manipulierten. Kein Wunder, dass das so nicht weitergehen konnte.
Google machte es schwerer
2012 ändert sich die Situation drastisch, als Google einen anti-Spam Algorithmus namens Penguin veröffentlicht. Mit einem Schlag funktionierten diese billigen und spammigen Taktiken plötzlich nicht mehr. Das Internet, wie wir es bis dato kannten, gehörte fortan für immer der Geschichte an. Hunderttausende Websites verloren ihre Rankings und ihre Sichtbarkeit.
Die Idee der negativen SEO gab es auch schon vor Penguin. Nur damals waren solche Taktiken überflüssig. Wenn man seine Position verbessern wollte, war es nicht nötig, seine Konkurrenz zu zerstören. Man konnte sich einfach mehr Backlinks besorgen. Denn damals waren Google Abstrafungen noch eher die Ausnahme.
Als natürliche Reaktion darauf entstand mit dem erfolgreichen Penguin Update gleichzeitig auch ein neues, mutwilliges Geschäft.
SEO ist heute eine mühsame Arbeit…
Letztendlich hatte Google es geschafft, gegen alle billigen und schnellen Backlink Taktiken hart durchzugreifen. Zum ersten Mal ist es Google gelungen, Webmaster tatsächlich dazu zu zwingen, Content für die User zu erstellen, und nicht für den Algorithmus.
Theoretisch sollte SEO ein natürlicher Prozess sein. Eine Website solle dazu da sein, eine einzigartige User Experience zu schaffen. Neuer, hochqualitativer Content sollte Besucher anziehen, die den Inhalt über Social Media Netzwerke überall im Netz teilen sollten. Es ist ein langwieriger Prozess, aber letztendlich können Sie es schaffen! Es gibt nur einen winzigen Haken an der Sache...
Zumindest glauben das viele ungeduldige Webmaster und ihre geizigen Chefs. Zeit ist Geld, und der Druck ist einfach zu groß!
Wieso ist negative SEO plötzlich eine so große Bedrohung?
Dafür gibt es verschiedene Gründe:
- Negative SEO ist einfacher, billiger, schneller und effizienter als natürliche SEO
- Negative SEO Attacken werden von erfahrenen SEOs gemacht, die genau wissen, was sie tun
- Google kann Sie zwar vor ein paar offensichtlichen, mutwilligen Tricks beschützen, aber es gibt auch wirklich komplexe Taktiken negativer SEO, die manchmal sogar über Monate hinweg so gut getarnt sind, dass sie Ihre Website langfristig zu Fall zu bringen können
Position von Google zu negativer SEO
Es ist logisch, dass Google alles versucht, um uns vor negativer SEO zu schützen, aber die eigentliche Frage lautet, was Google überhaupt dagegen tun kann.
2001 lautet Googles offizielle Stellungnahme dazu:
There is nothing a competitor can do to harm your ranking or have your site removed from our index.
(Deutsch: Es gibt nichts, was ein Konkurrent tun kann, um Ihrem Ranking Schaden zuzufügen oder Ihre Website von unserem Index entfernen zu lassen.)
2003 relativierte Google das Statement folgendermaßen:
There is almost nothing a competitor can do to harm your ranking or have your site removed from our index
(Deutsch: Es gibt fast nichts, was ein Konkurrent tun kann, um Ihrem Ranking Schaden zuzufügen oder Ihre Website von unserem Index entfernen zu lassen.)
Heute lautet Googles offizielle Stellungnahme so:
Google works hard to prevent other webmasters from being able to harm your ranking or have your site removed from our index. If you're concerned about another site linking to yours, we suggest contacting the webmaster of the site in question. Google aggregates and organizes information published on the web; we don't control the content of these pages.
(Deutsch: Google bemüht sich nachdrücklich darum, andere Webmaster daran zu hindern, Ihrem Ranking Schaden zuzufügen oder Ihre Website von unserem Index entfernen zu lassen. Wenn Sie über eine Website besorgt sind, die zu Ihnen linkt, empfehlen wir den Webmaster der Website in dieser Frage zu kontaktieren. Google aggregiert und organisiert Informationen, die im Internet veröffentlicht wurden; wir haben keinen Einfluss auf den Inhalt dieser Seiten.)
Wir möchten damit nicht sagen, dass Google dadurch eine Niederlage hinnehmen musste, aber zumindest mussten sie eingestehen, dass negative SEO existiert.
Was umfasst negative SEO?
Die meisten Menschen verbinden „schlechte Backlinks” mit negativer SEO, womit sie auch ohne Frage recht haben – aber eben nur zum Teil. Black Hat SEO Taktiken auf anderen Websites anzuwenden ist negative SEO, aber es gibt auch zahlreiche andere Methoden, die Ihnen schaden können.
Verschiedene negative SEO Techniken
1. Schlechte Backlinks
Wenn jemand versucht, Ihre Rankings zu zerstören, wird er vermutlich zuerst einmal tausende spammige, billige und automatisch generierte Backlinks von abgestraften Blogs, Foren und anderen schmutzigen Seiten zu Ihrer Website besorgen. Hierzu gibt es unzählige Möglichkeiten.
Ein enormes Linkwachstum in kurzer Zeit könnte auf einen negativen SEO Angriff hinweisen. Deswegen sollten Sie Ihr Linkwachstum immer im Auge behalten. Tools wie der CLV (Competitive Link Velocity) können Ihnen zeigen, was in Ihrer Nische als normal gilt.
Das Gute daran ist, dass Google Sie in so einem Fall schützen wird. Allerdings nur, wenn das Linkwachstum wirklich offensichtlich die Norm übersteigt. Wenn jemand jedoch versucht, die negative SEO Attacke zu tarnen, indem er Ihr Linkwachstum über längere Zeit hinweg kontinuierlich steigen lässt, könnte Google glauben, Sie selbst stecken dahinter, indem Sie versuchen über bezahlte Backlinks die Rankings zu manipulieren. Als Folge müssen Sie mit einer Google Penalty rechnen. Genauso erging es großen Namen wie William Hill und Expedia, die auf diese Weise eine Google Abstrafung erlitten.
2. Unausgewogenes Linkverhältnis
Bei der SEO dreht sich eigentlich gar nicht so darum, ob gute oder schlechte Links, Follow oder NoFollow Links, Money oder Brand Keywords ok sind oder nicht. Es geht vielmehr darum, ein ausgewogenes Verhältnis im Backlink-Profil herzustellen.
Ein paar schlechte Backlinks können Ihnen nichts antun, solange Sie genug gute Backlinks haben, um die schlechten auszugleichen. Genau das bestätigt John Mueller in folgendem Video:
Site-wide Links sind grundsätzlich in Ordnung, aber nicht, wenn 80% Ihrer Backlinks so sind. Es spricht nichts dagegen für ein paar Money Keywords zu ranken, aber Google wird Sie vermutlich abstrafen, wenn 50% Ihrer Keywords allein Money Keywords sind. Wieso? Weil es nicht natürlich ist!
Jede Abweichung von einem natürlichen Gleichgewicht in Ihrem Backlink-Profil kann ein Hinweis auf eine Verletzung der Google Qualitätsrichtlinien sein. Das kann dann zu einer Penalty und folglich zu einem Verlust Ihrer Sichtbarkeit führen.
Dieses Verhältnis hängt jedoch vom Land, der Sprache und Ihrer Nische ab. Der CLA ist das einzige Tool, das Ihnen zeigen kann, was in Ihrer Nische als normal gilt.
3. Penalty Weiterleitungen
Viele Webmaster haben versucht, eine Penalty wieder loszuwerden, indem sie eine Website auf eine andere Domain gelegt und die URLs zu der neuen Domain weitergeleitet haben. Das ist zwar ein interessanter Ansatz, aber von Google nicht erlaubt, sodass auch die Penalty zu der neuen Domain verschoben wird.
Das Ganze wird dann zu einem Problem, wenn jemand beschließt, dies auszunutzen und eine abgestrafte Website zu Ihrer weiterleitet. In solchen Fällen könnte Google dann auch die Penalty zu Ihnen weiterleiten.
Das Weiterleiten von Penaltys funktioniert schon seit Penguin 2.0, wie Christoph C. Cemper in der Home24 Analyse herausfand.
4. Content Scraping
Einzigartige, qualitative Inhalte, die Usern wirklich Nutzen bringen, werden immer einen der stärksten Rankingfaktoren von Google darstellen. Es ist keine leichte Aufgabe, guten Content zu erstellen und es kann manchmal Tage oder Wochen dauern, einen guten Artikel zu schreiben. Und wenn er erst einmal live ist, kann jeder den Inhalt einfach kopieren. Sie sind aber auf der sicheren Seite, da Google den Content zuerst auf Ihrer Website crawled und alle anderen als Scraper betrachtet.
Aber was, wenn nun jemand Ihre Website ständig crawled und dann den neuen Content sofort auf einer anderen Website veröffentlicht?
Google könnte diese Domain vor der Ihren besuchen, was Ihre ganze harte Arbeit zunichtemachen würde. Content Scraping ist eine illegale, aber dennoch sehr verbreitete Praxis im Internet.
Nach einiger Zeit werden Sie Ihr Ranking verlieren, weil Sie in Googles Augen keinen einzigartigen Content generieren und obendrein noch ein Scraper sind! Und das, obwohl doch bekannt ist, dass Panda das Duplizieren von Inhalten abstraft!
Wenn Sie also bemerken, dass jemand Ihren Content klaut, sollten Sie den Webmaster zunächst kontaktieren und freundlich darauf hinweisen, dass der Content von seiner Website entfernt werden muss. Entspricht er Ihrer Bitte nicht, können Sie diese Seite an Google melden und darum bitten, die Inhalte aus Google zu entfernen.
5. Gute Links entfernen
Es hört sich vielleicht seltsam oder sogar unmöglich an, aber jemand könnte sich Ihr Backlink-Profil genau ansehen, Ihre besten und stärksten Backlinks finden und dann die Webmaster kontaktieren und sie bitten, diese Backlinks zu entfernen. Sie könnten beispielsweise unter Ihrem Namen anrufen oder sich als Ihre SEO Agentur ausgeben. In einem schockierenden Test fand David Naylor heraus, dass die meisten Webmaster die Links tatsächlich entfernten!
6. Schlechter Ruf
Manchmal können bessere Rankings für bestimmte Keywords auch schlecht für Sie sein. Hostgator würde bspw. natürlich nicht für „der schlechteste Server der Welt“ ranken wollen. Das würde den Ruf schädigen, wodurch das Unternehmen Kunden verlieren könnte. Das ganze könnte sogar noch schlimmer aussehen, wenn jemand versuchen würde, das Unternehmen für besonders spammige oder pornographische Keywords zu ranken.
Das schlechte Image kann sich auch über Social Media Kanäle verbreiten. Unechte Accounts könnten Ihren Ruf stark schädigen.
7. Server sabotage
Es gibt einige Techniken, um Server zu sabotieren. Die bekannteste Methode ist mit Sicherheit die DDoS Attacke. Ziel dabei ist es, die Verfügbarkeit eines Rechners oder eines Netzwerksystems außer Kraft zu setzen, indem enormer Traffic von verschiedenen Quellen hingeschickt wird, um den Server dadurch zu überlasten und zum Absturz zu bringen. Folglich können Ihre Besucher die Website nicht aufrufen. Eine weitere häufige Methode der Serversabotage ist der Einsatz von Skripten für übermäßiges Crawlen, die extrem langsame Ladezeiten auf dem Server verursachen. Dies wird zumeist von verschiedenen IP-Adressen durchgeführt, die große Dokumente einer Website laden.
Doch welchen Grund hätte jemand für einen solchen Angriff? Sollen die Besucher der Website verärgert werden, indem die Ladezeiten auf die Spitze getrieben werden? Nein, das eigentliche Ziel ist es, falsche Signale an Google zu senden.
2010 gab Google bekannt, dass Ladezeiten einer der 200 Rankingfaktoren ist. Bedenkt man, dass Google auf ein positives User Experience aus ist, so wird auch schnell klar, dass lange Ladezeiten einen Ranking- und Sichtbarkeitsverlust nach sich ziehen.
Wie Sie sich gegen negative SEO Angriffe schützen
1. Google Search Console (Google Webmaster Tools)
Wenn Sie sich gegen negative SEO Angriffe schützen möchten, sollten Sie mit Ihrem Google Search Console (Google Webmaster Tools) Account beginnen. Dieser Account ist die einzige Möglichkeit mit Google zu kommunizieren. Google wird Sie dort informieren, wenn Ihre Website bspw. von Malware-Angriffen betroffen ist oder wenn Ihre Seiten nicht indiziert wurden. Dort können Sie auch nachsehen, ob es Verbindungsprobleme gibt oder ob Sie eine manuelle Google Abstrafung erhalten haben.
2. Link Risk Management
Das Aufräumen Ihres Backlink-Profils wird Ihnen helfen, sich von einer Google Penalty zu erholen. Doch mit dem Aufräumen alleine ist es nicht getan. Wenn Sie konkurrenzfähig bleiben möchten, müssen Sie Ihre Website dauerhaft schützen. Setzen Sie SEO langfristig auf die Tagesordnung und überwachen Sie Ihr Backlink-Profil regelmäßig.
Das hört sich nicht gerade an wie ein Kindergeburtstag, aber zum Glück gibt es Tools wie Link Alerts, die Sie über neue Backlinks automatisch benachrichtigen. Dadurch können Sie im Falle von neuen, unerwünschten Backlinks sofort reagieren und so negative SEO Techniken abwehren.
3. Erhalten Sie sich ein natürliches Backlink-Profil
Es gibt keine magischen Werte für Backlinks oder Keywords. Die einzige Möglichkeit zu überprüfen, ob Ihr Backlink-Profil natürlich ist, ist es, Ihre Website mit Ihrer direkten Konkurrenz abzugleichen und Ihre Nische zu untersuchen. Kein anderes Tool eignet sich besser dafür als der Competitive Landscape Analyzer.
4. Gute Backlinks schützen
Wie oben beschrieben, könnte jemand versuchen in Ihrem Namen Ihre besten Backlinks zu entfernen. Um dies zu verhindern, empfehlen wir immer, anstatt einer Yahoo oder Hotmail Adresse, eine E-Mail Adresse Ihrer Domain zu verwenden.
Jeder professionelle SEO überwacht sein Backlink-Profil regelmäßig. Das beste Tool, um das zu tun, ist das Link Check Tool. Damit können Sie leicht überprüfen, ob Ihre Backlinks noch da sind und ob sie noch aktiv sind. Sie können aber auch sehen, ob sich der Status z.B. von Follow zu NoFollow geändert hat, was manchmal ebenso wichtig sein kann.
5. Die Marke schützen
Es gibt viele Tools, die Ihnen helfen, Ihre Mentions im Internet zu überwachen. Ich würde Ihnen empfehlen, zunächst Google Alerts zu aktivieren. Dieses Tool ist kostenlos und lässt sich sehr einfach aktivieren. Daneben können Sie den Backlink Profiler nutzen, um eine möglichst umfangreiche Backlink-Analyse zu erhalten. Sie können dann Details über die Seiten sehen, die Ihre Website erwähnen.
Sollten Sie bemerken, dass jemand in Social Media Netzwerken falsche Accounts für Sie erstellt, sollten Sie diese sofort als Spam melden.
6. Vor Content Scraping schützen
Sie sollten zunächst einmal überprüfen, ob Sie von Content Scraping bereits betroffen sind. Wenn Ihre Website langsam lädt, könnte dies ein erstes Anzeichen dafür sein. Copyscape ist ein tolles Tool, das Ihnen zeigt, ob jemand Ihre Inhalte kopiert. Sie müssen dazu lediglich Ihre URL eingeben.
7. Vor Serversabotage schützen
Es gibt vieles, das Sie tun können, um Ihren Server vor Hacking und DDoS Angriffen zu schützen. Sie können sich schützen, indem Sie beispielsweise in einen etwas teureren Server investieren, der DDoS Schutz beinhaltet. Es gibt auch verschiedene DDoS Protection Tools auf dem Markt. Bei Skripten für lange Ladezeiten ist es meistens schon genug einige IP-Adressen zu sperren.
Fazit
Negative SEO ist ein Nebeneffekt oder einfach die natürliche Reaktion des Internets auf die immer strenger werdenden Google Regelungen gegen unnatürliche Link Building Strategien und schlechten Content. So oder so, heute ist niemand mehr vor negativen SEO Angriffen gefeit und jeden Tag kommen neue, mutwillige Methoden dazu. Glücklicherweise gibt es immer einen Weg mit einfachen Methoden gegen solche Attacken vorzugehen. Sie müssen dazu lediglich im Auge behalten, was sich auf Ihrer Website tut.